Meditation versteht man erst, wenn man sie praktiziert. Und diese zu praktizieren, empfehle ich sehr.
Meditation ist nicht wirklich eine Technik sondern im Grunde ein natürlicher Zustand. Es gibt allerdings Techniken, um in diesen Zustand zu gelangen.
Warum eine Technik um in einen natürlichen Zustand zu gelangen?
Weil die meisten von uns zu abgelenkt sind, um die eigene Natur wirklich wahrzunehmen.
Die Gedanken kommen zur Ruhe
Die erste Hürde sind die unruhe im Geist und die vielen Gedanken, die noch an der Vergangenheit oder schon in der Zukunft hängen. Wenn man sich entscheidet zu meditieren, darf man für diese Zeitspanne der Meditation alles loslassen, auch alle Arbeiten, die man in dieser Zeit erledigen könnte. Diese Legitimation ist wichtig, denn Meditation ist nicht etwas, das man einfach schnell machen kann. Meditation braucht Raum, damit sie entstehen kann.
Ein gutes Mittel, um Ruhe in die Gedanken zu bringen, ist die Beobachtung des Atems. Dabei sollten die Gedanken nicht unterdrückt werden sondern beobachtet. Und anstatt, dass man mit den Gedanken mitgeht, lässt man sie kommen und gehen. Ertappt man sich, von den Gedanken weggetragen worden zu sein, kehrt man einfach zur Atmung zurück.
Im östlichen Raum verwendet man auch Mantras (Sinnsprüche, meist in Sanskrit), um dem Geist einen Anker zu geben, der das Abdriften verhindert. Im christlichen Kontext richtet man seinen Geist auf Bibelstellen oder auch Gebete wie z.B. den Rosenkranz.
Meditation braucht allerdings keinen religiösen Hintergrund.
Stille kehrt ein
Meine Erfahrung ist nicht etwa, dass alles zum Stillstand kommt. Es ist eher so, dass man ins Zentrum des Geschehens rückt, man beginnt sich zu spüren, man spürt den Moment, das Jetzt. Gedanken und Bilder können immernoch auftauchen, sie werden allerdings langsamer und verlieren ihre reissende Kraft. Die Gedanken sind ja gewissermassen auch wichtig, sie haben unmittlebar mit uns zu tun. Daher bringt die Meditation auch Einsicht in Bezug auf sich selbst, was einen in der Tiefe beschäftigt. Die Kunst ist, das Ganze einfach zu beobachten und der Stille zu lauschen.
Wenn der Geist zur Ruhe kommt, geht eine ganz andere Dimension auf. Wenn es den Raum bekommt, beginnt unser System wie von selbst zu regulieren. Dies ist ebenso ein körperlicher Prozess wie auch ein geistiger. Wie sich in einem ruhigen See der Himmel und die Wolken deutlich spiegeln, so spiegeln sich in einem ruhigen Geist auch die Gedanken und die Gefühle deutlich wider. Gedanken und Gefühle, die wir sonst während unseren Alltagsgeschäften unbewusst verdrängen, werden so bewusst verarbeitet. Wir werden so nicht nur geistig und emotional ausgeglichener, auch körperliche Spannungen werden abgebaut.
Nutzen der Meditation
Die Meditation erschliesst uns den Zugang zu unermesslichen inneren Ressourcen. Die Erfahrung, dass es eine Kraft gibt, die uns hilft, sofern wir einen Raum dafür übriglassen, schafft ein solides Urvertrauen. Und diese Erfahrung kann tatsächlich immer und immerwieder gemacht werden.
Die Meditation führt Sie auf einen Weg zu sich selbst. Sie lernen sich besser zu spüren. Dadurch spüren sie besser, was sie brauchen, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen. Somit unterstützt Sie die Meditation Verantwortung für Ihre Gesundheit und Ihr Leben zu übernehmen.
Ausserdem hat die Meditation, wie oben schon kurz angesprochen, unmittelbare Auswirkungen auf unsere seelische, geistige, emotionale und körperliche Verfassung. In der Meditation bekommt unser Nervensystem Raum um zu regulieren. Eine gute Regulation des Nervensystems ist die Voraussetzung für eine gute Regeneration unseres Körpers. Und eine gute Regeneration wiederum ist die Basis für die Gesunderhaltung des Körpers und seine Heilungsfähigkeit.
Einstieg in die Praxis
Ganz allgemein empfiehlt es sich, seine ersten Meditationserfahrungen unter Anleitung einer Person zu machen, die Erfahrung damit hat. Der regelmässige Besuch einer Gruppe mit der entsprechenden Anleitung erleichtert den Einstieg in die Meditation sehr. Sollten Sie es dennoch alleine probieren, achten Sie auf ein paar Dinge:
- Suchen Sie sich einen ruhigen und sicheren Ort
- Halten Sie ihre Wirbelsäule aufrecht und doch entspannt
- Legen Sie ihre Hände mit dem Handrücken auf Ihre Oberschenkel oder die Hände aufeinander mit dem Handrücken nach unten auf Ihren Schoss
- Lassen Sie sich einen Moment Zeit zum Ankommen
- Beobachten Sie, wie der Atem einströmt und wie er wieder ausströmt
- Wenn Sie merken, dass Sie von Ihren Gedanken fortgetragen wurden, kehren Sie einfach zur Atmung zurück
- Nehmen Sie sich zu Beginn 10 Minuten Zeit für die Meditation
- Meditieren Sie regelmässig, täglich
- Gehen Sie liebevoll mit sich selber um
Bei Bedarf schauen Sie bei mir in der Meditationslektionen vorbei. Bei Fragen oder für Anmeldungen können sie mich via Telefon oder Mail - auch auf dieser Seite unter Kontakt - erreichen.
Stefan Kistler
Kommentar schreiben